transport und logistik(1), Ebooki, Ebooki, Język niemiecki, Niemiecki

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    transport und logistik(1), Ebooki, Ebooki, Język niemiecki, Niemiecki

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    - 1 -
    Transport und Logistik
    Die richtige Menge zur richtigen Zeit am richtigen Ort:
    Grundkonzepte der betrieblichen Logistik
    Version 4.10 © Harry Zingel 1997-2007, EMail
    :
    HZingel@aol.com, Internet
    :
    Nur für Zwecke der Aus- und Fortbildung
    Inhaltsübersicht
    1. Grundgedanken ...................................................................... 2
    1.1. Definition und Probleme der Logistik ..................................... 2
    1.2. Dieses Skript .......................................................................... 2
    1.3. Zur Herkunft der Logistik ...................................................... 2
    2. Logistik als Teildisziplin der Betriebswirtschaft ..................... 2
    2.1. Grundsätzliches Optimierungsproblem ................................... 2
    2.2. Rahmenbedingungen der Logistik .......................................... 4
    2.3. Logistische Leistungserstellung .............................................. 4
    2.4. Grundsätzliche logistische Strategien ..................................... 5
    2.4.1. Der Auftrag als Erkenntnisquelle ........................................... 5
    2.4.2. Zentralisierung und Dezentralisierung .................................... 5
    2.4.3. Anzahl der Transportstufen .................................................... 6
    2.4.4. Logistik und die ABC-Analyse ............................................... 7
    2.4.5. Wahl des Transportmittels ...................................................... 7
    2.4.6. Entscheidungsstrategie ........................................................... 8
    2.5. Logistik und Lagerung ........................................................... 8
    2.5.1. Lagerordnung und Logistik .................................................... 8
    2.5.2. Elemente der Lager- und Transporttechnik ............................. 9
    2.5.3. Umschlag und Kommissionierung ........................................ 10
    2.5.3.1. Umschlag ............................................................................. 10
    2.5.3.2. Kommissionierung ............................................................... 10
    2.5.3.3. Weitere Funktionen von Umschlag und Kommissionierung . 10
    2.5.3.4. Kommissioniersysteme ......................................................... 11
    2.6. Logistische Gesamtkonzepte ................................................ 11
    2.6.1. Supply Chain Management Konzepte ................................... 11
    2.6.1.1. Grundlegende Definition ...................................................... 11
    2.6.1.2. Ziele des Supply Chain Managements .................................. 12
    2.6.1.3. Prozeßgetriebene Ansätze ..................................................... 12
    2.6.2. Kanban-Konzepte ................................................................. 12
    2.6.2.1. Grundlegende Definition ...................................................... 12
    2.6.2.2. Dezentrales Informationsmanagement per Kanban ............... 13
    2.6.2.3. Gestaltung des Kanban-Steuerungsmodells .......................... 13
    3. Mathematische Probleme der Logistik .................................. 14
    3.1. Die zwei Problemtypen der Logistik ..................................... 15
    3.2. Allgemeine Formulierung des Transportproblemes .............. 15
    3.3. Verfahren zur Aufstellung eines Fahrplanes ......................... 16
    3.4. Die Umsetzung von Landkarten ........................................... 17
    4. Anwendungsbeispiel und spezielle Probleme ........................ 18
    4.1. Ein Einführungsbeispiel ....................................................... 18
    4.1.1. Die Ausgangssituation .......................................................... 18
    4.1.2. Erste Iteration ....................................................................... 19
    4.1.3. Zweite Iteration .................................................................... 19
    4.1.4. Dritte Iteration ...................................................................... 19
    4.1.5. Vierte Iteration ..................................................................... 20
    4.1.6. Fünfte Iteration ..................................................................... 20
    4.1.7. Sechste Iteration ................................................................... 20
    4.1.8. Siebte Iteration ..................................................................... 21
    4.1.9. Achte Iteration – Erreichen der Basislösung ......................... 21
    4.2. Prüfung der gewonnenen Basislösung auf Optimalität .......... 21
    4.2.1. Die Potentialmethode ........................................................... 21
    4.2.2. Mehrdeutigkeit, Gabelungen, Backtracking ......................... 22
    4.2.3. Spezielle Probleme bei der Potentialprüfung ........................ 23
    4.3.
    Auflösung der Empfangs- und der Versandbedingung .......... 25
    4.4.
    Deckungsbeitragsoptimierung .............................................. 26
    4.5.
    Optimierung nicht-optimaler Lösungen ................................ 27
    4.6.
    Das Travelling Salesman Problem ........................................ 28
    In Zeiten zunehmender Beschränkungen des produktiven Sektors werden logistische Konzepte immer wichtiger. Das
    offenbart sich schon am Inhalt der universitären Lehrpläne, die den Begriff „Produktionstheorie“ heute kaum noch
    enthalten, dafür aber „Logistik“ oder „Beschaffung“ mehr oder weniger synonym einsetzen: es wird also nicht mehr
    produziert, sondern nur noch transportiert oder beschafft!
    Dieses kleine Skript befaßt sich mit den eigentlichen logistischen Skripten und ergänzt die materialwirtschaftlichen
    und produktionstheoretischen Schriften auf der BWL CD.
    Die folgenden Skripte werden in Rahmen dieses Werkes vorausgesetzt:
    Bestellmenge.pdf ........................................................................................................................ Grundgedanken der Bestellmengenplanung.
    Disposition.pdf ................................................................................................................................................ Konzepte der Bedarfsplanung.
    Produktion Skript.pdf ....................................................................................................................... Grundgedanken der Produktionstheorie.
    Die folgenden Dateien enthalten numerische Lösungen zu den hier dargestellten Problemen und sollten ggfs. ausprobiert werden:
    Angebotsvergleich.xls ........................................................................................... Angebotsvergleich, mit Berechnung der Lagerkennziffern.
    Demonstration Normalverteilung.xls ........................................................... Probieren Sie das Konzept der Normalverteilung interaktiv aus!
    FIFO-LIFO Modellrechnung.xls ..................................... Handelsrechtliche Bewertung nach Durchschnitts- und Verbrauchsfolgeverfahren.
    Gauß'sche Normalverteilung.xls ....................................................................................................................... Tabelle der Normalverteilung.
    Kalk Kosten.xls ............................................................................................................................ Grundmodell der kalkulatorischen Kosten.
    Lager Kennziffern Visualisierung.xls ............................................................................. Visualisiert die Lagerkennziffern. Interaktives Tool.
    Lager Kennziffern.xls ........................................................................................ Berechnet die Lagerkennziffern. Mit eigener Visualisierung.
    Lagerkosten Rabatt.xls ....................................................................... Berechnet die Lagerkennziffern bei Rabatten im Einkauf. Mit Grafik.
    Transport.xls ........................................................................... Berechnet die Vogel’sche Transportoptimierung udn das Potentialverfahren.
    Travelling Salesman Problem.xls ........................................................ Modell des klassischen Reihenfolgeproblems der Transportrechnung.
    Varianz.xls ............................................................................................................ Berechnet Mittelwert, Varianz und die Normalverteilung.
    © HZ
    - 2 -
    1. Grundgedanken
    1.1. Definition und Probleme der Logistik
    Logistik ist allgemein die Lehre von der
    Bewegung und
    Plazierung von Gütern, Diensten und Personen
    sowie
    allen dazu erforderlichen Konzepten und Tätigkeiten. Es
    geht also darum,
    Wirtschaft ein
    Konkurrenzkampf mit ökonomischen Mit-
    teln
    . Beides ist
    einander äquivalent
    (aber von sehr unter-
    schiedlichem moralischen Wert!).
    Die Logistik ist dabei mit der
    Lager- und der Produktions-
    theorie
    eng verbunden, weil in diesen beiden Bereichen
    Materialströme und Produkte transportiert und bereitge-
    stellt werden müssen. Außer in der produzierenden Indu-
    strie ist die Logistik insbesondere im
    Transportgewerbe
    und im
    Reiseverkehr
    von Bedeutung. Insbesondere die
    Einsatzplanung von Verkehrsmitteln ist ohne mathema-
    tische Verfahren der Logistik kaum noch denkbar. Die
    hinter dem Inhaltsverzeichnis angegebenen
    material-
    und produktionstheoretischen Skripte
    sollten daher dem
    Leser bekannt sein.
    z
    die richtigen
    Güter und Leistungen
    z
    am richtigen
    Ort
    ,
    z
    in richtiger
    Menge
    ,
    z
    zur richtigen
    Zeit
    ,
    z
    und in richtiger
    Qualität
    zu bringen. Hierfür besteht eine schwer überschaubare
    Vielzahl von Begriffen
    mehr oder weniger deckungsglei-
    chen Inhalts: „Warenverteilung“, „physische Distributi-
    on“, „Distributionslogistik“, „Marketinglogistik“, „Materi-
    almanagement“ und viele andere mehr. Diese umfassen-
    de Gesamtaufgabe enthält
    praktische
    ,
    technische
    ,
    orga-
    nisatorische
    ,
    rechtliche
    und
    mathematische
    Teilkonzepte
    und Überlegungen.
    2. Logistik als Teildisziplin der Betriebswirt-
    schaft
    Die Logistik befaßt sich mit der
    physischen Bereitstellung
    von materiellen Produktionsfaktoren
    . Sie ist daher nahe
    mit der
    Produktionstheorie
    und dem
    Lagerwesen
    ver-
    wandt. Zudem dient sie dem
    Marketing
    . Gliedert man sie
    nach Sachbezügen, so kann man unterscheiden:
    1.2. Dieses Skript
    Dieses Manuskript befaßt sich
    mit den mathematischen
    und organisatorischen Problemen der Logistik
    . Die
    prak-
    tischen
    und
    technischen
    Probleme werden nur gestreift.
    Für rechtliche Fragen besteht ein eigenes Schriftwerk.
    z
    die Unternehmenslogistik, die sich mit Transportauf-
    gaben innerhalb des Unternehmens befaßt, insbeson-
    dere (auch) mit dem Transport von
    Halbfertig-
    und
    Fertigerzeugnissen
    .
    Das vorliegende Werk wird durch eine Vielzahl
    mathe-
    matischer Problemlösungen
    in Microsoft
    ®
    Excel
    ®
    er-
    gänzt. Dem Leser und Lernenden wird dringend empfoh-
    len, diese Dateien auszuprobieren und auch die dahinter-
    stehende Programmierung zu untersuchen und zu verste-
    hen, denn in den Betrieben wird außer auf der Toilette
    kaum noch etwas ohne Computer flüssig erledigt. Dem
    registrierten Käufer der BWL CD stehen alle Kennwörter
    für die Excel-Arbeitsmappen zur Verfügung, so daß der
    Code und die Formeln ausgiebig studiert und ausprobiert
    werden können. Es geht also, auch wenn das in manchen
    Prüfungen -
    leider
    ! - noch anders aussieht, nicht primär
    um die Vermittlung von Wissen, sondern um den
    Erwerb
    von Fähigkeiten und Fertigkeiten
    , und das geht nicht
    mehr ohne digitale Kompetenz ab. Oder, um es kurz zu
    machen:
    Computer literacy
    ist eine Basisqualifikation,
    die der Autor beim Leser voraussetzt, um die hier darge-
    stellten theoretischen Konzepte wirklich anwenden zu
    können.
    1.3. Zur Herkunft der Logistik
    Wie viele andere theoretische Konzepte auch ist die
    Logistik ursprünglich eine Teildisziplin der
    militäri-
    schen Strategielehre
    und wurde seit etwa dem dreißigjäh-
    rigen Krieg auf wirtschaftliche Probleme angepaßt.
    Insbesondere in der Zeit
    seit dem ersten Weltkrieg
    wurden
    zahlreiche militärische Konzepte auf Unternehmen über-
    tragen. Dieses kleine Werk befaßt sich ausschließlich mit
    deren betriebswirtschaftlicher Anwendung auf Probleme
    der unternehmerischen Leistungserstellung. Dies weist
    uns auf die allgemeine Ähnlichkeit zwischen wirtschaft-
    lichen und militärischen Konzepten hin, denn wie der
    Krieg eine
    Auseinandersetzung mit Waffen
    ist, so ist die
    z
    die
    Beschaffungslogistik
    , die sich mit der Einkaufs-
    seite und der Bereitstellung von Bedarfsgegenständen
    befaßt, insbesondere mit
    Rohstoffen
    ,
    Hilfsstoffen
    ,
    Betriebsstoffen
    ,
    Kaufteilen
    und
    Handelswaren
    ,
    z
    die
    Betriebslogistik
    , die sich mit dem innerbetriebli-
    chen Transport von
    Material
    (Roh-, Hilfs- und Be-
    triebsstoffen),
    Kaufteilen
    ,
    Unfertig-
    und
    Fertigerzeug-
    nissen
    innerhalb oder in Zusammenhang mit dem
    Produktionsprozeß befaßt.
    z
    die
    Distributionslogistik
    , die sich mit dem Transport
    fertiger Objekte an Abnehmer, Nutzer und Kunden
    befaßt,
    z
    die
    Entsorgungslogistik
    , die sich mit dem Transport
    von
    Abprodukten
    (Müll),
    Ausschuß
    ,
    Verderb
    und an-
    deren nicht mehr benötigten Faktoren beschäftigt.
    Für eine Gesamtübersicht zu den Inhalten, Mechanismen
    und Rahmenbedingungen der Logistik vgl. die Gesamt-
    übersicht auf der Folgeseite.
    2.1. Grundsätzliches Optimierungsproblem
    Die Logistik kann als
    Optimierungsproblem
    mit
    grund-
    sätzlichem Zielwiderspruch
    definiert werden. Die Logis-
    tik zielt darauf,
    Transportleistungen
    zu erbringen. Je
    höher aber das Potential der erbrachten Leistung ist, also
    je mehr, je schneller und je qualitativ besser transportiert
    wird, desto höher sind auch die
    Kosten
    ; jede Kosten-
    minimierung führt aber tendenziell auch zu einer
    Ver-
    schlechterung der erbrachten Leistung
    . Eine Aufgabe der
    Logistik ist es also, den Widersprich zwischen den Zielen
    der Leistungsverbesserung und der Kostensenkung
    auf-
    zulösen
    oder zu
    mindern
    .
    © HZ
    Gesamtübersicht: Teilbereiche, Mechanismen und Rahmenbedingungen der Logistik
    Gesamtwirtschaftliche Wertkette = Güter- und Leistungsfluß = vom Rohstoff zum Endverbraucher
    Betriebliche Logistik; innerbetriebliche Wertkette
    Beschaffungslogistik
    Produktionslogistik
    Distributionslogistik
    Handelswaren
    Unfertigprodukte
    Kaufteile
    Ungeprüfter
    Wareneingang
    Roh-, Hilfs- und
    Betriebsstoffe
    Produktions-
    Prozeß
    Beschaffungs-
    Markt
    Eingangs-
    Lager
    Beschaffungs-
    Lager
    Zwischen-
    Lager
    Fertigprodukt-
    Lager
    Auslieferungs-
    Lager
    Absatz-
    Markt
    Retouren, Verderb, Leergut, Recycling
    Abfallstoffe
    Retouren, Verderb, Leergut, Recycling
    Austauschanlagen
    Entsorgungs-Logistik
    Gesamtwirtschaftliche Informationskette = Marktanpassung: was will der Kunde? = vom Endverbraucher zum Produzenten
    Allgemeine wirtschaftspolitische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen der Logistik
    Politische Bedingungen (Globalisierung, Triadisierung)
    Rohstoffverfügbarkeit, Marktzugang, Politische Preise,
    Transportbe- und verhinderung, Ökologie, Ökologismus
    Technischer Fortschritt, Automatisierung,
    Informations- und Kommunikations-
    technologie, Politische Beschränkungen
    Politische Bedingungen (Globalisierung, Triadisierung)
    Rohstoffverfügbarkeit, Marktzugang, Politische Preise,
    Transportbe- und verhinderung, Ökologie, Ökologismus
    Arbeitsmarktsituation, allgemeine Haltung der Öffentlichkeit zu Produktion und Logistik, Wirtschaftsfreundlichkeit oder -feindlichkeit der Verwaltung, Energiekosten, Steuerrecht
    - 4 -
    Zielwidersprüche in der Logistik
    Leistungsoptimierung
    :
    Richtige Bedarfsobjekte,
    am richtigen Ort in richtiger Menge zur richtigen
    Zeit und in richtiger Qualität bereitstellen.
    Kostenoptimierung
    :
    Logistische Leistungserbrin-
    gung zu möglichst geringen Kosten.
    z
    Hohe Bestände
    z
    Viele Lager
    z
    Eiltransporte
    z
    Zahlreiche Transportmittel
    z
    Geringe Bestände
    z
    Wenige Lager
    z
    Standard- und langsame Transporte
    z
    Wenige Transportmittel
    Die meisten Konzepte der Logistik befassen sich daher
    auf die eine oder andere mit der Frage, wie man diese
    einander widersprechenden Ziele zur Harmonie bringen
    kann, also wie man zu vergleichsweise geringen oder
    sinkenden Kosten doch eine hochwertige Leistung erbrin-
    gen kann.
    z
    Ökologismus
    :
    Einschränkungen und Überwachung
    des Straßenverkehrs durch ideologische Gesetze wie
    z.B. Maut, Mineralölsteuer, Überreglementierung der
    logi-stischen Leistungserbringung, steigende Energie-
    kosten, zumehmende Notwendigkeit, existenzbe-
    drohende Reglementierungen u.B. durch Verlage-
    rung (Outsourcing) zu umgehen.
    2.2. Rahmenbedingungen der Logistik
    Die Logistik unterliegt wie kaum ein anderer Teilbereich
    der Betriebswirtschaft
    staatlicher und ideologischer Re-
    glementierung
    . Während beispielsweise im Rechnungs-
    wesen die Regelungsdichte auch hoch ist (und weiter
    wächst), so sind inzwischen doch viele Regelwerke wie
    z.B. die IFRS/IAS von
    sachkundigen Regelungsgebern
    erstellt; die Rahmenbedingungen der Logistik werden
    jedoch oft von
    rein ideologisch motivierten Gesetzgebern
    erstellt, so daß die grundsätzliche Optimierungsaufgabe
    der Logistik um eine Komponente der Einhaltung oft
    absurder gesetzlicher Restriktionen bei gleichzeitiger
    Auf-
    rechterhaltung der Funktionsfähigkeit des betrieblichen
    System
    erweitert wird.
    2.3. Logistische Leistungserstellung
    Um die Leistung der Logistik zu erfüllen, sind eine
    Vielzahl grundlegender Strategien anwendbar, die viel-
    fach an anderer Stelle auf der CD bereits dargestellt
    werden (z.B. Lagerhaltungsmodelle, Lagerstrategien,
    Dispositionskonzepte, Transportarten, Transportopti-
    mierung). Aus Sicht des Leistungsempfängers sind aber
    z
    die Lieferzeit,
    z
    die Lieferfähigkeit,
    z
    die Liefertreue,
    z
    die Lieferqualität,
    z
    die Auskunftsbereitschaft über Lieferungen und
    z
    die Lieferflexibilität
    wesentliche Indikatoren der Servicequalität des Logisti-
    kers.
    Wichtige Rahmenbedingungen der Logistik sind:
    z
    Politische Situation
    :
    EU-Osterweiterung, Globalisier-
    ung, Internationalisierung und Triadisierung, Zugang
    (oder Sperrung) des Marktzuganges, Öffnung bislang
    verschlossener Märkte, Liberalisierung von Rechts-
    systemen;
    z
    Arbeitsmarkt
    :
    Angebot qualifizierter und/oder güns-
    tiger Arbeitskräfte, Arbeitslosigkeit, Zustrom von
    Arbeitskräften aus Osteuropa;
    z
    Technologie
    :
    Automatisierung, Informations- und
    Kommunikationstechnologien, neue Lagertechnik,
    neue Transporttechniken, neue, schnellere oder siche-
    rere Transportmittel;
    z
    Qualität
    :
    Sinkende Bereitschaft der Kunden zu war-
    ten, höhere Bedeutung von Qualität und Pünktlich-
    keit, Entwicklung zur Dienstleistungsgesellschaft,
    größere Bereitschaft zu Beschwerde, Anforderung der
    Kunden, daß der Leistungserbringer ein Zertifikat
    nach ISO 9000 besitzen müsse, generell zunehmende
    Relevanz des Qualitätsmanagements;
    z
    Markt
    :
    Entwicklung vom Verkäufer- zum Käufer-
    markt, vom Mangelmarkt zur Marktsättigung, Zu-
    nahme der Konkurrenz, Billigkonkurrenz aus Oste-
    uropa, geringere Anbieterbindung des Kunden und
    höhere Bereitschaft zum Anbieterwechsel;
    z
    Ökologie
    :
    Umweltverschmutzung durch Verkehr,
    Verpackungs- und Müllvermeidung, Schaffung ge-
    schlossener Stoffkreisläufe;
    z
    Lieferzeit
    ist hierbei die Fähigkeit, das gewünschte
    Gut
    zur richtigen
    (vom Kunden oder Bedarfsträger
    gewünschten)
    Zeit
    und
    in kurzer Transportzeit
    bereit-
    zustellen;
    z
    Lieferfähigkeit
    ist die Fähigkeit, das gewünschte Gut
    überhaupt
    bereitstellen zu können, es also zur Bedarf-
    seit bereitzuhaben,
    z
    Liefertreue
    ist die Fähigkeit, vertragliche Abmachun-
    gen über
    Zeit und Art
    des Transportvorganges einzu-
    halten,
    z
    Lieferqualität
    ist die Fähigkeit, die Transportaufgabe
    in einer
    für einen bestimmten Transportzweck geeig-
    neten Art und Weise
    zu erledigen (was die allgemeine
    Qualitätsdefinition
    und das
    Kano-Modell
    umfaßt),
    also die zu transportierenden Objekte in einer sachge-
    rechten Art und Weise zu behandeln,
    z
    Auskunftsbereitschaft über Lieferungen
    ist die Fähig-
    keit, dem Auftraggeber oder sonstigen Interessenten
    zeitnah Auskünfte über alle Aspekte der Erledigung
    der Transportaufgabe zu erteilen, also etwa über den
    gegenwärtigen Aufenthaltsort, Abhol- oder Zustell-
    zeitpunkt der Lieferung und andere Aspekte der Erle-
    digung der Transportaufgabe
    Rechenschaft ablegen
    zu können
    ,
    © HZ
    - 5 -
    z
    Lieferflexibilität ist die Fähigkeit, auf Änderungen
    der Bedürfnisse des Nachfrages etwa hinsichtlich
    Terminen, Zeiten oder Qualitäten
    schnell und
    angemessen eingehen zu können
    , also stets das
    bieten zu können, was ein Nachfrager vom
    Logistiker wünscht.
    Diese einzelnen hierbei
    vorausgesetzten Indi-
    katoren der Lei-
    stungsqualität des
    Logistikers be-
    dingen einander
    und stehen unter-
    einander in wech-
    selseitiger Beziehung
    zueinander. Sie bilden
    damit ein
    mehrdimensi-
    onales System von Para-
    metern
    oder, mathema-
    tisch gesprochen, ei-
    ne
    komplexe, mehr-
    dimensionale Op-
    timierungsaufga-
    be
    . Dieses Sys-
    tem ist insbeson-
    dere dadurch ge-
    kennzeichnet, daß die
    den einzelnen Parame-
    tern zugrundeliegenden
    theoretischen Grundlagen
    nur auf einer vergleichsweise kleinen Zahl von
    Basisstrategien beruhen: gewählte Transportart
    und -mittel, Lagerstrategie und die Organisation
    der Auftragsbearbeitung bilden die Grundlagen auf
    denen die Qualität der logistischen Arbeit beruht.
    Auskunftsbereit
    durch
    z
    Auftragsabwicklung,
    z
    IT-Technik,
    z
    Service- und
    z
    Qualitätsmanagement
    Zentrale Leistungs-
    indikatoren der Logistik
    Lieferfähigkeit
    Beeinflußbar durch
    z
    Auftragsabwicklung,
    z
    Lagerstrategie,
    z
    Bestellstrategie und
    z
    Disposition
    Liefertreue
    Beeinflußbar durch
    z
    Auftragsabwicklung,
    z
    Transport,
    z
    Lagerstrategie und
    z
    verwendete Transport-
    mittel
    Lieferservice
    zentrale Leistung der Logistik
    meßbar durch eine Vielzahl
    von Indikatoren:
    Lieferzeit
    Beeinflußbar durch
    z
    Auftragsabwicklung,
    z
    Transport,
    z
    Lagerstrategie und
    z
    Standortentscheidung
    Lieferflexibilität
    Beeinflußbar durch
    z
    Auftragsabwicklung,
    z
    Transport,
    z
    Lagerstrategie und
    z
    Versandart
    Lieferqualität
    Beeinflußbar durch
    z
    Auftragsabwicklung,
    z
    Verpackung,
    z
    Transportmittel und
    z
    Materialhandhabung
    durch verwendete
    Lagertechnik
    Die richtigen Güter und Leis-
    tungen am richtigen Ort in rich-
    tiger Menge zur richtigen Zeit
    und in richtiger Qualität: Kompo-
    nenten der Leistungserstellung.
    2.4. Grundsätzliche logistische Strategien
    Eine zahl
    grundsätzlicher Strategien
    lassen sich unter-
    scheiden. Sie bestimmen die grundlegende Struktur logis-
    tischer Systeme.
    2.4.1. Der Auftrag als Erkenntnisquelle
    von Beständen und Lagermengen, Verfolgung des
    Güterflusses im logistischen Netzwerk, Sicherstellung
    der Auskunftsbereitschaft) und
    z
    einen dem Güterfluß
    nacheilenden
    Informationsfluß
    sicherstellen (Rechnungen, Zahlungsmeldungen,
    Mahnungen, Rückmeldungen über Zustellung und
    ggfs. Schäden).
    Wesentliches Bestimmungselement logistischer Strategi-
    en ist der
    Kundenauftrag
    . Die aus ihm ersichtlichen
    Daten bestimmen die Wahl der logistischen Methoden:
    z
    Auftragsnummer und -Datum,
    z
    gewünschte oder geforderte Liefertermine und -Ziele,
    z
    erforderliche Transportmittel und physikalische Trans-
    portbedingungen (Kühlung, Transportverpackung
    usw),
    z
    Mengen und Volumen der Transporte,
    z
    Sicherheitsstandards und
    z
    Liefer- und Transportkosten.
    Die Auftragsabwicklung soll
    Der Auftrag selbst, und die in ihm verkörperte Informa-
    tion über den Bedarf an Transportdienstleistungen im
    Markt, ist ein wesentliches Element der dem Güterfluß
    umgekehrten
    Informationsversorgung: Der Logistiker muß
    ständig lernen, was am Markt gewünscht oder abgelehnt
    wird, für welche Arten von Transportleistungen Bedarf
    besteht und welche nicht (mehr) benötigt werden. Dies
    entspricht der
    allgemeinen Anpassung an Marktgege-
    benheiten
    .
    2.4.2. Zentralisierung und Dezentralisierung
    Zentralisierung ist allgemein gesprochen die
    Zusammen-
    fassung von Gleichartigem
    . In der Logistik spricht man
    von Zentralisierung, wenn Transportaktivitäten in einer
    Stelle
    konzentriert
    (
    zusammengefaßt
    ) werden; Dezentra-
    lisierung liegt vor, wenn die Transportaktivitäten eines
    Unternehmens
    auf viele Standorte verteilt werden
    . Die
    z
    einen dem Güterfluß
    vorauseilenden
    Informationsfluß
    sicherstellen (Lieferankündigung, Versandmitteilung,
    Auftragsbestätigung usw),
    z
    einen den Güterfluß
    begleitenden
    Informationsfluß
    sicherstellen (Laufkarten, Auftragsdaten, Zuordnung
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